Montag, 17. März 2014

Die Organisation einer geldlosen Gruppe

Im Gegensatz zu einigen Traumtänzern bin ich ein praktisch veranlagter Mensch der sich in den menschlichen Schwächen aus eigener Erfahrung sehr gut auskennt und mit einer geschliffenen Beobachtungsgabe versehen ist. Ausserdem bekomme ich laufend intuitive Erkenntnisse und Ideen zugespielt denen ich vertraue. Natürlich bin ich belesen und kann mich auch in anderen Kulturen bewegen, wo ich das menschliche Miteinander aufgesaugt habe. Die Unterschiede scheinen zwischen den Kulturen oberflächlich sehr verschieden zu sein. Aber  in ihrem Inneren, unverdorbenen Wesen sind sie vergleichbar. Mensch bleibt Mensch wenn er eine halbwegs freie Erziehung und Bildung genossen hat. Das heisst, das geldlose Prinzip ist universal anwendbar.

Wie ich schon in vorhergehenden Posts dargelegt habe sind Säugetiere in Gruppen bis zu 70 Einzeltieren eingeteilt die dann Herden bilden. Man kann eindeutige Organisationsstrukturen erkennen. Ich nenne sie natürliche Organisationsverbünde von Tieren. Innerhalb von den Gruppen kann sich dann jedes Tier noch erkennen. Bei Herden wird ein Leittier gewählt das die höchste Leitintelligenz besitzt. Da gilt dann das Autoritätsprinzip. Während die Gruppe in nicht erkennbarer Übereinkunft, sozusagen in einem demokratischen Prozess, eine lockere Führung bildet. Mal dieses Tier führt und mal jenes. Je nach Situation. Die Gruppe kennt sich untereinander und vertraut diesem Spiel der tierpsychologischen Naturkräfte. Zum grossen Teil instinktgelenkt. Aber auch situationsbedingte Anpassung. TIERE SIND LEBEWESEN UND KEINE AUTOMATEN!!! Aber sie gehorchen der Ordnung ihrer Art. Diese Ordnung ist es die sie über die Jahrmillionen überlebensfähig macht. Sie hat sich für ihre Art als gut bewiesen.

Und der Mensch? Auch er ist ein Gruppenwesen welches sich in Völker zusammen schliesst. Auch hier ist die Zahl 70 entscheidend. Auch hier hat sich im Überleben über die Jahrmillionen in einem Auswahlprozess eine Organisationsform herausgebildet die ihn überlebensfähig macht. Seine Organisationsform ist kooperativ und autoritär. (Jetzt werden einige aufjaulen die anarchistisch ausgerichtet sind). Auch ich war Anarchist im Innern. Ich habe keiner Obrigkeit Folge geleistet. Heute, aus Lebenserfahrung und historischen Erkenntnissen habe ich einen anderen Standpunkt eingenommen. Bis vor Kurzem, ca. vor zwei Jahren habe ich jede Einmischung in meine anarchistische Lebensweise als Freiheitsberaubung angesehen. Dies hatte allerdings poltitische Gründe. Ich bin und war niemals Demokrat und habe die demokratischen Führungsschwächlinge nie anerkannt. Ich hatte und habe keinen Respekt vor demokratisch angehauchten Menschen. Es sind keine "Leittiere", keine Führer die Entscheidungen treffen für die sie dann auch geradestehen müssen. Vier oder fünf Jahre Schmarotzerdienst am Volk und dann ein sattes Leben führen. Ja, was ist denn das?

Kurz und gut. Hier meine Ansicht zu geldlosen Gemeinschaften die auch funktionieren weil sie dem Naturell der Menschen entsprechen. In geldlosen Gruppen bis 70 Anhängern wird demokratisch abgestimmt. In Gruppenzusammenschlüssen wird autoritär bestimmt. In Gruppen soll das Leben locker sein und Spass machen. In regionalen  Gruppenzusammenschlüssen wird schon autoritär bestimmt. Und in einer  Volksführung kann es sowieso nur noch autoritär zugehen. Weil da der Einzelne keine Stimme mehr hat. Die kann er nur in einer übersichtlichen Gruppe haben.

Ein geldloses System muss straff geführt werden. Es wird kein Schmarotzertum geduldet. Die Regeln einer Gruppe sind sehr menschenwürdig aufgestellt. Arbeit und Dienstleistung muss mindestens eine Stunde am Tag  an fünf Tagen in  der Woche geleistet werden. Schwache, Kranke und noch spielende Kinder ausgenommen. Für künstlerische Tätigkeiten und wissenschaftliche Ausübungen werden Sonderregelungen geschaffen wenn ihre Tätigkeit dem Nutzen einer Gruppe entspricht. Das kann auch temporär sein. Die jeweilige Gruppe hat ansonsten sämtliche Freiheiten um ihr Miteinander zu regeln. Regionale Autorität mischt sich nur bei übergeordneten Angelegenheiten ein. In Ausnahmesituationen beginnt auch eine Volksautorität zu wirken. Sie braucht nicht immer die Führungssessel breitzudrücken. Ich würde sagen, das ist Freiheit in der Unfreiheit. (Dieser Ausspruch würde sicher einem Laotse gefallen).

Wenn Traumtänzer und Sozialschmarotzer meinen, dass eine anarchistische geldlose Gesellschaft ohne straffe aber fast nicht spürbare Autorität funktioniert so sollten sie es mal ausprobieren. Nicht einmal mit den Umsonstläden funktioniert es. Einfach, weil ein regelloses Miteinander keine Führung hat und damit keinen Halteanker. So einfach ist dies.





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