Mittwoch, 25. Dezember 2013

Fantasie ist kostenlos

Heute ist ein Weihnachtsfeiertag und ich habe Lust und Laune in die Tasten zu greifen. Auch in Paraguay, wo ich meinen Wohnsitz habe, ist alles still und ruhig. In Paraguay wird am Heiligen Abend bis in die Nacht und manchmal bis in den frühen Morgen gefeiert und getanzt und die Böller krachen. Wie in Deutschland beim Jahresübergang zum neuen Jahr. Da will man am Weihnachtsfeiertag ausschlafen. Ich geniesse allerdings diese fast heilige Ruhe in den frühen Morgenstunden. Ich bin extra bald aufgestanden.

Ich selbst bin ja Freidenker und das Christliche kümmert mich eigentlich wenig. Aber die Worte von Jesus von Nazareth, die in der Bibel geschrieben stehen, berühren mich oft. Aber eigentlich stehen sie schon in den Veden. Es sind also zeitlose Worte die noch vor den Urreligionen ausgesprochen wurden. Ansonsten ist die Bibel ein Sammelsurium von Grausamkeiten und ich kann den biblischen Gott nicht gerade empfehlen. Aber soll halt jeder glauben was er will. Ich selbst glaube an einen Schöpfer, denn von nichts kommt nichts. Wenn man es genau nimmt wird alles aus der Fantasie Gottes angestossen. Von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn Gott ist das alles und das nichts. Im Nichts ist also alles enthalten was in der materiellen Scheinwelt aufblüht. Ein Werk der Fantasie Gottes. Und die menschliche Fantasie? Nun, schaut euch einmal um. Die Städte, die Autos, also die moderne Technik insgesamt. Auch dazu gehört viel Fantasie um dies zu realisieren. Ohne Fantasie läuft also nichts. Und so wende ich meine Fantasie an um den Garten Eden im Geiste zu entwerfen und zu erleben. Und dies ist es was in meiner zukünftigen Schreibe sehr oft in die Feder fliessen wird.

Wenn in meiner Fantasie alles vorhanden ist. Die Natur alles hergibt und der Tisch überreich gedeckt ist und Wohnraum für alle darin geschaffen ist. Wunderschöne Städte. Liebliche Dörfer. Bezaubernde Häuschen. Für jeden Menschen, den ich in meiner Fantasie erschaffe, das für ihn geeignete Umfeld. Und dann hauche ich Leben in meinen Garten Eden, denn es soll ja nicht ein statisches Bild sein, dann lasse ich jedem seiner geschäftigten Energie freien Lauf um sich seine Welt, seine Umgebung, selbst zu modellieren.

Jeder übt nach seinem Talent, das ich gleichmässig und doch verschieden auf alle Menschen des Garten Edens verteilt habe, irgendeine Tätigkeit aus. Und es entsteht eine wundervolle Welt. Denn in meiner Fantasie ist ja alles vorhanden. Sie ist in Wahrheit unerschöpflich. Sie braucht nur noch von den Einwohnern des Garten Edens gepflückt und gepflegt zu werden und es wird an nichts mangeln. Energie, knetbare Materie, alles aus Fantasie erschaffen, ist im Überfluss vorhanden.

Und jetzt kommt etwas, das nur die Menschen verstehen können, denn in meiner Fantasie ist so etwas nicht vorhanden. Geld! Mein Garten Eden kostet nichts. In meinem Garten Eden gibt es als einzigste Belohnung die Freude etwas für sich und die Allgemeinheit geschaffen zu haben. Sei es mit seinen Händen. Sei es mit der von mir ausgestreuten Kreativität. Sei es durch die von mir so grosszügig verteilten Talente. Oder sei es ein einfaches Gedicht um diese schöne Welt zu lobpreisen. Nein, nicht mich persönlich, denn für meine Fantasie brauche ich nicht in Schweiss auszubrechen. Es genügt meiner inneren Freude vollkommen wenn mich ab und zu ein Gedanke der Dankbarkeit erreicht.

In meiner Fantasie gibt es nur Freiheit. Und deshalb kann ich den Einwohnern des Gartens Edens nicht vorschreiben wie sie miteinander auszukommen haben. Aber was sehe ich da? Anstatt miteinander die Freiheit zu geniessen besudeln sie weisse Blätter mit zehn Geboten. Ich habe sie doch in ihr Herz gelegt! Sie machen jetzt für alles ein Preisschild. Ich habe ihnen doch alles kostenlos zur Verfügung gestellt! Was soll ich denn machen? Mein Gesetz der Freiheit brechen? Dann würde ich handeln wie die Einwohner des Garten Edens, die meiner Fantasie einfach nicht mehr gehorchen wollen. Nein, ich kann mich nur entäuscht abwenden und warten, bis sie wieder verstehen und mir durch ihre Taten die Hände reichen. Denn in meiner Fantasie ist kein Kostenplan vorhanden.

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